Lärmtrauma
Bei Auftreten eines Knall- bzw. Lärmtraumas, eines Hörsturzes, sowie von Ohrgeräuschen sollte sofort ein HNO-Arzt aufgesucht werden, der die Diagnose sichert und üblicherweise sofort eine durchblutungsfördernde Therapie einleitet.
Wenn nach etwa 10 Tagen keine Besserung erreicht wird, empfiehlt sich dringend die Durchführung einer hyperbaren Sauerstofftherapie. Nach unseren Therapiebeobachtungen reagieren etwa 60% der Patienten, trotz vorheriger erfolgloser Infusionstherapie, mit deutlicher Hörverbesserung bzw. deutlicher Abschwächung oder Abklingen der Ohrgeräusche auf die hyberbare Sauerstofftherapie, leider aber nur innerhalb der ersten 2 Monate nach Auftreten der Symptome. Ab dem 3. Monat sinken die Therapiechancen rapide auf unter 30% ab.
Wir leben leider in einer Welt des zunehmenden Lärmes, der nicht selten die 85 dB-Grenze überschreitet. Im Innenohr kommt es durch den Lärm zu einer Schädigung der hochempfindlichen Nervenzellen (Haarzellen), welche die Aufgabe haben, die über das Mittelohr geleiteten Schalldruckschwingungen in elektrische Impulse umzuwandeln und in den Hörnerv einzuspeisen. Diese Haarzellen werden einerseits mechanisch (Knallexplosion), andererseits aber auch durch eine akute Durchblutungsstörung und nachfolgendem Sauerstoffmangel im Innenohr geschädigt, und zwar leider oft unwiderruflich.
Die Behandlung sollte so schnell wie möglich erfolgen.
Die Standardbehandlungen sind:
Cortisontherapie (in der Regel als Infusionen)
durchblutungsfördernde Medikamente (Rheologika)
die hyperbare Oxygenation (HBO)
THERAPIEABLAUF
Neben den vorhergehenden Massnahmen (hier nachlesen) werden Sie zwischen 10 und 15 Druckkammerbehandlungen absolvieren.
Die Anzahl wird durch den Therapieverlauf bestimmt.
Eine deutliche Veränderung der Beschwerden während der Therapie ist zunächst gewünscht – egal ob diese besser, schlechter oder anders werden. Sobald “Bewegung” in das Innenohr kommt, werden bessere Heilungschancen beobachtet. Die Nachwirkung der HBO-Therapie hält ca. 6 Wochen an, so dass während des Behandlungszeitraums nicht immer deutliche Veränderungen eintreten.
Sollte sich jedoch bereits im Verlauf eine deutliche Veränderung in den Beschwerden einstellen, wäre eine Empfehlung zur Verlängerung der Therapie auf insgesamt 15 Therapien gegeben.
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